Kickende Kunst

@strassenkoeter

@strassenkoeter

In der Millerntor Gallery (Charity-Kunst-Projekt, mit Viva con Agua) traf ich den Ex-Star S., den Ex-Fotografen P., die unerfüllte Ex-Liebe S. und die Ex-Kollegen F. und M..
Die machen das immer noch – sie singen noch, sie fotografieren noch, sie lieben und arbeiten noch – aber nicht mehr mit mir oder für mich. Und bei einem dieser Zusammentreffen gab mir der nette Ex-Kollege Falk den nötigen Verbaltritt in den Hintern, mal wieder etwas zu schreiben. Hier, in der Schröderei. Er würde es auch lesen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Und nun?
Und nun ist mein Hirn gerade so grauschattiert wie der Hamburger Himmel, außerdem hören meine Zehen seit Mittwoch nicht auf zu frieren. Die mailichen Temperaturen völlig unterschätzt, zog ich ein dünnes Shirt an, und eine Lederjacke, die nur Wärme versprechend aussah.
Die besondere Atmosphäre, um das St.-Pauli-Stadion herum zu stromern und Kunst zu betrachten, wärmte wenigstens die Seele, und mir hätte ein hoher Stuhl mit einer Heizdecke gereicht – ich hätte mich den ganzen Abend wie Oma Erna hingesetzt und alle beobachtet. Wie ein Künstler sah fast jeder aus, oder wie der Freund eines Künstlers oder wie jemand, der gern Künstler wäre. Schicke, Schrullige, Schöne, Schräge – alles dabei. Eine Schicke ersteigerte großartige Fußballbilder vom Künstler strassenkoeter, ein paar Stylomaten-Mädels flanierten durch die Gänge, viele Bärte, große Brillen, unzählige Strickmützen, nette, sympathische Menschen, Wichtigtuer und Wichtige. Und anscheinend wenig Stadiongänger – denn keiner brüllte bei der Versteigerung vom Marius-Ebbers-Bild mit uns gemeinsam „Fußballgott“.
Und dann war da noch Nena mit blauer Sonnenbrille, einer Wahnsinnsausstrahlung und in Begleitung einer großen, lässig aussehenden Familie.

Es wäre ein perfekter Abend gewesen, um sich mit Steffi zu betrinken, zu später Stunde vor der Bühne die Musiker zu feiern, für die ausgestellte Kunst immer mehr Superlative zu finden, sentimentale Blick ins Stadion zu werfen, sehr laut zu lachen und vielleicht auch zu tanzen. Doch es waren 10 Grad.  Guckt es Euch an. Aber Kinners – zieht Euch warm an.

Falk hat dazu auch ein paar Worte und Bilder.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert