Lack mich

Wenn die Bohrmaschine sich durch den Putz fräst, die Schleifmaschine eine samtige Oberfläche hinterlässt, etwas durch Holzleim hält, was zusammen gehört – das fühlt sich an wie Pudding ohne Klümpchen. Oder ohne Patzer lackierte Fingernägel: stimmig, befriedigend, wohlig. Witze über Frauen in Baumärkten kann ich nur schwer nachvollziehen – fast genauso gern wie durch Schuhläden flaniere ich bei Bauhaus & Co durch die Regalreihen. Am liebsten mit ganz viel Zeit und Geld bewundere ich Akkubohrer, Wandfarben und Lötkolben. Am allerschönsten ist es, wenn ich ein Werkzeug wirklich brauche, um etwas zu realisieren – und so freue ich mich noch immer über diesen kleinen, praktischen und hübschen Multischleifer, der alles glattschleift, was man ihm unter die dreieckige Nase hält. Neben einem begehbaren Kleiderschrank mit endlosen Schuh-, Schal- und Handtaschenfächern, wäre mein Traum ein richtiger Werkraum! Einer mit ner schicken dunkelblauen Werkbank, so eine mit allem Pipapo – dazu Gläser mit verschiedenen Schrauben und Nägeln, einem Werkstattradio, Kaffeemaschine, Vorrichtungen, wo lackierte Dinge in Ruhe trocknen können, äh, nein – keine Ablage für Hände. Hach, eine fest installierte Kreissäge – das wär’s! In Baumärkten werden „Ladies Nights“ angeboten, wo handwerklich interessierte Frauen lernen können, wie man Fliesen verlegt oder Waschbecken installiert. Jemand schon mal da gewesen? Jemand Lust, mal mitzukommen? Nägel lackieren sollte man natürlich erst anschließend.

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