Touristen schwemmen Hamburg. Seit Wochen mal wieder an einem Samstag in der Innenstadt gewesen und laut gegruselt: hysterische Mütter toben mit ihren Töchtern durch die Regale: „Sabine, Sabineeee – guck mal, nun guck doch maaaal. Nimm doch mal so eine Hose, nimm doch mal SO eine Hose!!“. Ich würde meine Mutter sofort in irgendeinem Café abgeben, würde sie mir mit einer dermaßen quälenden Stimme entgegen schreien.
Im Karstadthaus sind Bauarbeiten, was die Lage nicht gerade entspannt. Zwischen Pressholzplatten und Glasvitrinen schieben sich Menschenmassen an den Waren vorbei, um gern mal ganz plötzlich mitten im Gang einfach stehen zu bleiben, was eine Totalkarambolage verursacht.
Nicht, dass jemand das falsch versteht – ich bin durch und durch Frau – ich liebe Shoppen! Vielleicht liegt es am Alter oder an der schlechten Kaufhausluft, dass ich Schweißausbrüche und innerliche Wutanfälle bekomme, und um mich schlagen könnte, wenn mir dicke Frauen von hinten ihren Korsettbusen in den Rücken drücken. Das konnte ich mal besser ab. Jetzt macht es mich aggressiv.
Und dann stehe ich mal wieder in der Strumpfhosenabteilung. Statt mir dieses Mal die Strumpfhose mit ausufernden Bewegungen anzuhalten, ruft die Frau mit dunklen Haaren und lauter Stimme der Frau mit blonden Haaren wie in einem schlechten RTL-Sketch über zwei Regale zu: „Du, Frau Bölker, haben wir die halterlosen Strümpfe noch in M?“ Ein Trenchcoatmann grinst mich im Vorbeigehen süffisant an. Ich hasse Kaufhäuser.
Song des Tages: The Flaming Lips, „Fight Test“
In Kaufhäusern, gerade bei Karstadt oder Kaufhof, drängt mich nichts so sehr wie die Sehnsucht, diesen Laden möglichst fix wieder zu verlassen. 🙂
Besonders, wenn man durch die Parfume- und Make-up-Abteilung hechelt! Mit den zugepasteten Verkäuferinnen hat es auch immer ein bisschen was von Geisterbahn.
Die Ringelstrümpfe können Sie auch bequem hier ordern. Ich mein‘ ja nur.
Wird es nun nicht Zeit, über Ihre Strumpfvorlieben zu sprechen, Frau Dagtellerin? *frechfeix*
@ kid 37: ringelstrümpfe sind natürlich auch bestens – was es nicht alles gibt. danke für den hinweis.
@ joshuatree: von vorliebe kann gar keine rede sein. gern würde ich jetzt frivole anekdoten auspacken, doch ich könnte gut und gern auf alles nylonverpackende verzichten, zumal ich ein unschlagbares talent zur zerstörung von selbigem habe.
nur röcke und kleider mag ich nicht missen, auch in kühleren jahreszeiten – und da fängt das problem an.