Dass das abgebildete Gemüse wahrscheinlich nur durch eine ordentliche Portion Haarspray schön glänzt und die Sahne in Wahrheit Rasierschaum ist – das vergesse ich gern, wenn ich in Kochbücher schaue. Ich liebe Kochbücher. Besonders wenn das Geschirr so hübsch ist, die Menschen so nett aussehen und alles so appetitlich fotografiert ist.
Familienkochbücher sind auch ganz, ganz toll – was da nicht alles für Tricks drinstehen, um Gesundes in die Kleinen rein zu schummeln! Karotten reiben und in Kartoffelpuffer mischen („Mama, wieso sehen die so orange aus?“), Essen mit Tiernamen betiteln: Nein, das ist keine Spinatsuppe – es ist Froschsuppe! („Mama, das sieht eher aus wie FroschKOTZE.“) Oder Fisch lustig verpacken, damit er wieder nach Fisch aussieht – und nicht nach Tiefkühlbriketts. Habe ich gemacht. („Mama, kannst Du auch einen Hammerhai?“) Eine Stunde lang formte ich Blätterteig, ummantelte Fisch, knetete und rollte. Toll sah das aus. Fanden auch meine Kinder. Und stürzten sich nach dem Probierbissen auf Nudeln mit Ketchup.