Bis diese grässliche Woche zu Ende ist. Grau, Schneematsch, Grau, Regen, Grau. Lustig ist das doch nicht mehr. Gestern mit dem Fahrrad fast auf‘s Gesicht gepackt, da die Thadenstraße so vereist war, nasse Jeansbeine, eiskalte Finger in dicken Handschuhen. Fiese kleine Meckermonster laufen durch meine Nervenbahnen, zerren daran herum und zertrampeln meine Neurotransmitter – das macht maulig und ungerecht.
Das einzig Interessante, was dieses Wetter irgendwann zwangsweise mit sich bringt, ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Und obwohl ich zu der Spezies gehöre, die unfreiwilligen Körperkontakt aufgrund von Platzmangel quälend findet, beobachte ich fasziniert das Drumherum: Menschen, die mit sich selbst sprechen – da höre ich gern zu, vielleicht haben sie sich ja spannende Dinge zu erzählen. Frühsport an „Wir trennen Müll“-Behältern – ein Bein rauf und Dehnungsübungen andeuten – da gucke ich gern zu, vielleicht lerne ich noch etwas?
Nur wenn jemand wie festgeschraubt neben mir steht und mir die ganze Zeit mit einem nicht zu deutenden Ausdruck ins Gesicht starrt, da gehe ich lieber weiter.
In diesem Stadtteil gibt es eben doch noch mehr Drogen als Dönerbuden.
Song des Tages: Black Rebel Motorcycle Club, „Ain‘t No Easy Way“
Menschen in meiner Stadt, die während einer Busfahrt mit sich selbst sprechen, tragen ein kleines Mikrofon am Revers und schwätzen laut Privates oder Geschäftliches, während sie anderen Fahrgästen tote Blicke zuwerfen. Eine Unsitte ist das.